03.07.07

RUDOLF SCHOCK: TENOR & DARSTELLER (3)

Rudolf Schock: Tenor und Darsteller (3)

Konzertauftritt im Fernsehen mit "Jocelyn" und "Tosca" (1965):



















Im Laufe der sechziger Jahre entstand unter Musikkritiker die Gewohnheit, den damals schon mehr als 30 Jahre aktiven Rudolf Schock mit dem 1966 tragisch ums Leben gekommenen (auch deutschen) Tenor Fritz Wunderlich zu vergleichen.

Obwohl das in den letzten Jahren weniger geschieht, scheint es mir doch angebracht, Argumente dafür vorzubringen, dass ein solcher Vergleich hinkt.

RUDOLF SCHOCK und FRITZ WUNDERLICH
Tatsache ist, dass für ein grosses Musikpublikum heutzutage Fritz Wunderlich als unumstrittene Sängerlegende und der bedeutendste Tenor der Nachkriegszeit gilt.

Zu Beginn der 60er Jahre wird Fritz Wunderlich durch seine Mitarbeit an Fernseh-Operetten des Regisseurs Kurt Wilhelm beim breiteren Publikum bekannt. Schauspieler spielen und sprechen die Rollen, und Sänger singen sie. Wunderlich fällt durch seine außerordentlich schöne Stimme auf.
EMI (Electrola) produziert Oktober 1959 auf Stereo-LP einen ausführlichen 'Bettelstudent'-Querschnitt mit dem 44-jährigen Schock und 29-jährigen Wunderlich in den männlichen Hauptrollen. Ein Jahr später sind sie auf der Schallplatte in einem Querschnitt aus 'Eine Nacht in Venedig' (J. Strauss) wieder zusammen und im Jahre 1961 erfreuen sie beziehungsweise als Erik und Steuermann in einer Gesamtaufnahme vom 'Fliegenden Holländer' (R. Wagner) mit Dietrich Fischer-Dieskau in der Titelrolle.
Nach dem Jahre 1961 nehmen Wunderlichs Namen und Ruf einen mächtigen Aufschwung.

Aber dann - im Jahre 1966 - wird die Musikwelt durch die schreckliche Nachricht erschüttert: Fritz Wunderlich sei (dem Vernehmen nach beim Treppenabsturz in Gottlob Fricks Wohnung) tödlich verunglückt. In diesem Moment ist es verständlich, dass eine Legende entsteht: Ein junger, herrlicher Sänger, der in vielen Opern glänzte, in Operetten Furore machte, und auch ein einzigartiges Talent für Kunstlieder demonstrierte, war viel zu früh gestorben. Was für entzückende Erlebnisse hätte diese Stimme für die Musikliebhaber noch in petto gehabt! Und die Phantasie tat das übrige. Eigentlich entzog sich Wunderlich von diesem Augenblick an jeder irdischen Kritik.
 
Fritz Wunderlich war ohne jeden Vorbehalt ein grosser, vielseitiger Sänger, der u.a. Mozart vollendet sang. Z.B. Wunderlichs Bildnis-Arie aus der 'Zauberflöte' türmt sich wie ein Palast im Himmel.
Rudolf Schock nähert sich Mozart meistens heldischer und irdischer. In z.B. 'Don Giovanni' klingt bei ihm die Arie 'Il mio tesoro' eines betont männlichen Don Ottavio heftiger als bei welchem anderen Mozarttenor auch. Das himmlische Abstrakte hebt er für eine Arie wie 'Der Odem der Liebe' aus 'Cosi fan tutte' auf.

Aber was könnte man weiterhin vergleichen? Wenn man unbedingt der Meinung wäre, dass so etwas geschehen müsste, dann sollte man doch auch Ausgangspositionen, Hintergründe u. d. mit hineinbeziehen?
 
Fritz Wunderlich war noch nicht ganz 36 Jahre alt und stand stimmlich im Zenit, als er starb. Die Schallplatte hatte ihn ungefähr vor sieben Jahren entdeckt und die Medien waren in jenen Jahren mit Volldampf aktiv.

Rudolf Schock war August 1951 noch nicht ganz 36 Jahre alt. Vor ungefähr sieben Jahren war er noch Soldat im Zweiten Weltkrieg. Kämpfte er bei Stalingrad und war er an der Ardennenoffensive beteiligt. Erst 1947 (er zählte schon fast 32 Jahre, was für Sänger einen ziemlich späten Karrierenantritt bedeutet) durfte er bei einer wieder zu sich kommender Schallplattenindustie vorsingen. In den Jahren 1950 und 1951 stand Schock stimmlich auch im Zenit, eine Tatsache, die durch viele, inzwischen oft zum ersten Mal herausgebrachte Rundfunkaufnahmen aus dieser Periode ausreichend dokumentiert wird.
Erst im Laufe von 1954 (Schock geht schon auf die Vierzig zu) gerät die Schallplattenmaschine wirklich in gang und sie stoppt im Jahre 1983.

Wenn man den jugendlichen Wunderlich in den 60er Jahren mit dem Schock mittleren Alters in derselben Periode oder sogar später vergleicht, läßt man Schock keine Gerechtigkeit widerfahren und ist es tatsächlich notwendig, mit Gerard Köhler von der Universität Köln zu sagen: "Schock ist vor einer schnellen Kritik und oberflächlichen Klasssifizierung zu schützen".

1959 - 1969
 Im Laufe des Jahres 1959 mutet Rudolf Schocks Stimme etwas weniger biegsam an. Das höchste Register kostet viel Kraft. Der niederländische Opernkritiker Leo Riemens nennt seinen Gesang in 'Tosca'-Fragmenten "wagnerianisch" Der deutsche Musikkritiker Friedrich Herzfeld (siehe weiter im Artikel) stellt fest, Rudolf Schock singe und träume im grossen Querschnitt der französischen Oper 'Wenn ich König wär' entzückend, er sei für die Rolle des verliebten Fischers "wie geschaffen", aber auch, er habe wohl ein wenig Mühe mit den Spitzentönen.

Frei nach dem obengenannten Gerald Köhler: Schock reagiert auf eine Stimmkrise zu Beginn der 60-er Jahre folgendermassen: Er baut seine Karriere in den grossen Opernhäusern ziemlich schnell ab und richtet sich von heute an besonders auch auf die Kunst des vermeintlich 'Leichten', der Operette (u.a. enge Zusammenarbeit mit dem Komponisten Robert Stolz), des Volksliedes, des Unterhaltungsliedes und der 'Chanson'.

Rudolf Schock "wechselt nur den Thron" (Klaus Geitel). Er geht etwas auf Distanz zum grossen Opernpublikum, aber er singt wohl Opernrollen in kleineren Häusern. In den Konzertsälen tritt er ununterbrochen mit Liedern, Opern- und Operettenarien auf. Köhler sagt: "Er zieht sich auf  s e i n  Publikum zurück. Im Aufnahmestudio schaltet er (Er fängt gleichsam wieder von vorne an - KdL) das Mikrofon zwischen sich und das Auditorium. Das Mikrophon als ein sehr feinfühliges Ohr, das u.a. sein Mezzo-voce-Singen und die feinen Ton- und Textnuancen wunderbar überträgt". Das Fernsehen bietet dem Sänger ausserdem gern die Gelegenheit, die Laufbahn auf der Leinwand in den Wohnzimmern eines Millionenpublikums auf dem Bildschirm fortzusetzen.
 
Alles in allem genommen trägt er in den 60-er Jahren eine nahezu noch grössere Vielseitigkeit zur Schau.
In seit langem erprobter Zusammenarbeit mit dem Schallplattenproduzenten Fritz Ganss singt er für das neue Klassik-Label 'Eurodisc' fast das gesamte (mehr oder weniger geläufige) Operettenrepertoire auf die Schallplatte (teilweise) zum 2. Male ein. Anders als bei EMI werden jetzt auch Gesamteinspielungen von Operetten aufgenommen (u.a. von Johann Strauss en Franz Lehár). Daneben sind viele, grosse Querschnitte fast musikalische Gesamtfassungen von Operetten, die davor noch nie so komplett veröffentlicht wurden (u.a. "Der Vetter aus Dingsda", "Polenblut", "Schwarzwaldmädl", "Zigeunerliebe" und "Die Zirkusprinzessin").
Dirigenten sind Robert Stolz und der im Operettenfach bewährte Werner Schmidt-Boelcke. Schocks Partner: Erika Köth, Margit Schramm, Renate Holm, Hilde Güden, Wilma Lipp, Eberhard Wächter, Benno Kusche, Fritz Ollendorff u.v.a. Die grossen Opernquerschnitte von EMI aus den Fünfzigern finden neue Nachfolger in Luxusbesetzung ("Faust" - oder wie man in Deutschland Gounods Oper nennt: "Margarethe" - "Der Wildschütz", "Undine", "La Forza del Destino", "Die verkaufte Braut" usw.) Zugleich erscheinen neue Gesamtopern: "Tiefland", "Cavalleria Rusticana", "L'elisir d'amore" und - noch einmal - "Der Freischütz".
Weiterhin rückt Rudolf Schock das bis zu dieser Zeitspanne ziemlich vernachlässtigte Volkslied wieder in den Vordergrund. Dabei handelt es sich schon schnell um zehn Alben.
Auf sechs Langspielplatten singt Schock auch Kunstlieder die in Mehrheit noch nicht von ihm aufgenommen wurden: Lieder von Schubert, Schumann, Brahms, Loewe, Richard Strauss und Dvorák.

Bei all diesen Musikgattungen nützt er die Heranreifung als Künstler und Menschen aus. In der höchsten Stimmlage muss er zwar ab und zu forcieren, aber die höhere Mittellage (In der Biografie sagt er, dieses Register würde
immer schon mein Allerschönstes gefunden) bleibt von bestrickender Schönheit. Genauso unberührt bleiben Charme, Charisma, Flair, Musikalität, Überzeugungskraft, hervorragende Textbehandlung und über alles die natürliche Einfachheit der Darstellung. Es ist diese Kombination von Eigenschaften, die Musikkritiker Thomas Voigt heute zur rhetorischen Frage anregt: " ...wie viele Sänger hat es seither gegeben, die ihre Qualitäten, die im Laufe der Jahre nachließen, so gut zu kompensieren wussten wie Rudolf Schock in den sechziger Jahren?".
 
Der Eindruck entsteht, die Stimme würde tiefer. Das Baritonale gab es gewiß schon viel länger. In der Musikpresse wird hier und da die Möglichkeit geäußert, Rudolf Schock habe eigentlich eine hohe Baritonstimme. Harold Byrnes (ein amerikanischer Freund von Rudolf Schock in den Berliner Jahren direkt nach dem Krieg) erzählt kurz vor seinem Tode (1998), Schock habe Mitte der sechziger Jahre Angebote bekommen, große Baritonpartien in bedeutenden Operntheatern darzustellen. Schock solle jedoch mit aller Entschiedenheit (aus m.E. verständlichen Gründen) diese Einladungen abgelehnt haben.

März 1967 erlebe ich ihn nach zehn Jahren wieder in Rotterdam. Dieses Mal nicht zwischen den Papageien und Schlangen des Tiergartens, sondern in dem in diesem Zeitalter neuen Konzertgebäude im Stadtzentrum ("De Doelen"). Kurz danach sehe und höre ich ihn im gleichen Konzert im Fernsehen aus dem "Concertgebouw Amsterdam".
Robert Stolz dirigiert, Margit Schramm und Rudolf Schock singen. Das Programm ist ein Operettenprogramm und Leo Riemens ruft (begeistert!) aus: "Endlich können wir den Mann mal singen SEHEN!!" Aus Zitaten einiger damaligen Zeitungen ist festzustellen, wie diese "Abende in Wien" erfahren wurden:

"Grandioses Wiener Fest mit den grössten Operettenstars der Welt.....so überzeugend, dass sogar der nüchternste Musikliebhaber seine in Theorie existierenden Bedenken gegen Sentimentalitäten vergaß.....lodernde Begeisterung und Ovationen, wie sie selten in einem Konzertsaal vorkommen...den grössten Erfolg erntete Rudolf Schock mit "Dein ist mein ganzes Herz", das da capo gesungen wurde und das zweite Mal noch gefühlvoller klang...dieser Sänger weiss wirklich alle Möglichkeiten seiner Stimme auszunutzen".

"Grosser Saal völlig ausverkauft.....minutenlange Ovationen....wohlverdiente Ehrung für den 86-jährigen Robert Stolz, den letzten noch lebenden Altmeister der Wiener Operette...Margit Schramm kann alle Finessen dieser Musik zur Schau stellen...was sind das eigentlich musikalische Glanzstücke!...Schramm: warme, volle Sopranstimme, Spieltalent, angenehme Erscheinung...noch grösser war Rudolf Schocks Erfolg, der in der Tat der Erbfolger Richard Taubers ist...zwischen seiner Darstellung von "O, Mädchen, mein Mädchen" und der von Tauber hört man kaum einen Unterschied, es sei denn, dass Schock es eigentlich sympathischer darstellt, weil er jeder Selbstzufriedenheit abhold ist, die beim Sänger, für den Lehár dieses Lied komponierte, wohl mal irritieren konnte".

"Ovationen, die kein Ende nahmen...Stolz mit jugendlicher Glut...Nie zog der Meister die Tempi in die Länge...Das einfache Sentiment pur sang....Ovationen galten ebensosehr dem Auftreten Rudolf Schocks, der sich mit seiner biegsamen, glänzenden Tenorstimme einige Falsetteffekte erlaubte, die für diese Musik kennzeichnend sind...der Gesangstil und die Präsentation von Margit Schramm sind hierfür vielleicht noch mehr geeignet, obschon wir aus künstlerischen Gründen das Singen und die Expressivität des berühmten Tenors bevorzugen".

Persönlich hatten mich diese Premieren für die Niederlande von "Ein Abend in Wien" genauso tief beeindruckt. Schock sang tatsächlich die Sterne vom Himmel. Und "O, Mädchen, mein Mädchen" habe ich nie schöner gehört, auch nicht auf der Schallplatte.

1969 - 1986
1969 überlebt Rudolf Schock einen Herzinfarkt. Dieses Jahr ist er selbstverständlich nicht imstande, die Niederlande zu besuchen, wo er seit März 1967 schon wieder zweimal während "Abend in Wien"-Konzerten gesungen hat (September 1967 und 1968). Anfang der 70-er Jahre kehrt er aber zurück. Danach arbeitet er jahraus. jahrein mit. Dirigenten wie Willi Boskovsky und der Komponist Nico Dostal dirigieren. Sopranistinnen wie wiederholt Margit Schramm, aber auch Christina Deutekom und Renate Holm singen. Schocks letzter Auftritt sollte im Jahre 1985 stattfinden.

Rudolf Schock nimmt 1970 Schuberts "Winterreise" auf. Ein anderes Album enthält Unterhaltungslieder, die verschiedene, bekannte Komponisten für ihn komponiert haben. Die grosse Reihe mit Operettenaufnahmen ist beinahe abgeschlossen. Der Akzent liegt jetzt völlig auf Volksliedern und 'Chansons'. Die Möglichkeiten der Stimme nehmen ab, aber Schock "kompensiert" (Voigt) und imponiert nach wie vor (u.a. an der Wiener Volksoper in "Der Evangelimann" von Kienzl).

Ein ausführlicher Querschnitt aus dem "Dreimäderlhaus" (1974) gibt Schock alle Möglichkeiten, ganz klein und fein die Vorzüge des Mikrofons UND die Musik von Schubert vorzuführen. Im selben Jahr höre ich ihn im Rotterdamer Stadttheater live in dieser Schubert-Operette. In dem Augenblick, als Rudolf Schock ganz am Anfang "Leise flehen meine Lieder" singt, versteht man auf einmal, was verinnerlichte Stille ist. Man kann eine Nadel fallen hören, es scheint als ob alle Zuhörer den Atem anhalten und die Stimme brennt "still und innig und einfach wie eine Kerze" ins Herz. Später gibt es noch so einen Moment, in dem sich der Sänger der "holden Kunst" ("An die Musik") widmet.
Während "Abend in Wien"- Konzerten fällt es mir jedes Jahr wieder auf, daß Rudolf Schock besonders nach der Pause etwaige Vorurteile wegsingt. Ich erinnere mich noch an ein beeindruckend-expressiv gesungenes "Komm Zigany" aus dem Jahre 1984, und ich höre noch heutzutage das außer sich geratene Publikum. September 1985 ( Schock ist schon siebzig) gelingt ihm in Rotterdam das "Wolgalied" so gut, daß die Zuhörer im Saal ihm das Lied noch einmal abzwingen, aber dann in 'pianissimo'.

Ein Glanz musikalischer Grösse bleibt wie ein prachtvoller Opernmantel bis zum letzten Auftritt (am 9. November 1986 in Düren) um ihn hängen.Drei Tage später trifft ihn zum zweiten Male ein Herzinfarkt. Der Tenor Rudolf Schock stirbt am Abend des 12. November 1986.

Literatur über Rudolf Schock
Natürlich erscheint der Name Rudolf Schock vielfach in Texten im Internet und in zahhlosen Nachschlagewerken, die sich in irgendeiner Weise mit Oper, Operette oder Musik im allgemeinen beschäftigen.

Daneben gibt es selbstverständlich die vielen Texte in CD-Booklets. Besonders in den letzten Jahren gewähren diese Texte mehr Einsicht ins künstlerische Wirken des Tenors. Z. B. die von Thomas Voigt zur Kompilation von EMI/Warner-Operettenaufnahmen ('Rudolf Schock - Champagner-Operetten') und zum Opernquerschnitt 'Wenn ich König wär' (auch EMI/Warner). Es gelingt Voigt, ehemaligem Chefredakteur der Musikzeitschrift 'Fonoforum', sich weit über leeres PR-Gerede zu erheben und mit ausreichender Objektivität Schocks
Sängerfähigkeiten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Rico Leitner (zum prächtigen CD-Portrait 'Der grosse lyrische Tenor'- RELIEF CR 3001)greift mit Argumenten die Tatsache an, daß Rudolf Schock ziemlich oft falsch klassifiziert wird.

RUDOLF SCHOCKS (große) BIOGRAPHIE und DISKOGRAPHIE























Im Mittelpunkt stehen Schocks Erinnerungen, die unter dem Titel "Ach, ich hab' in meinem Herzen" (ISBN 3-7766-1363-7), von Rolf Ulrici aufgezeichnet, 1985 erschienen.
Dieses dickleibige Buch mit Anhang war in den Jahren 1985 und 1986 ein Bestseller und wurde einige Male neu aufgelegt.
Die Beilage hinten im Buch ist musikhistorisch von noch größerem Interesse: es gibt darin neunzig Seiten lang eine ausgedehnte Übersicht über (fast) alles, was Schock auf Bühnen, Konzertpodien, in den Medien und vor allem auf Tonträger geleistet hat.
In der späteren Pocketversion fehlt die Beilage leider.


RUDOLF SCHOCKS (kleine) BIOGRAPHIE




















Im Jahre 1962 erschien schon - vom damals bekannten Musikkritiker Friedrich Herzfeld verfaßt - eine kurze Biographie unter dem nicht unerwarteten Titel "Rudolf Schock". Im Büchlein stehen schöne schwarz-weiss Fotos, und gibt es neben einer originellen Charakterisierung des Sängers eine beschränkte Electrola-Diskographie.

FAMILIENROMAN 'UNSER LEBEN FÜR SCHOCK"




















Mai 1986 (Hat Rudolf Schock dieses Buch noch gekannt?) erblickt ein "heiterer Familienroman" von Ralf Krüger mit dem Titel "Unser Leben für Schock" (780-ISBN 3 499 15750 0) das Licht der Welt.
Dieses Buch über eine Berliner Familie während der Periode 1945 - 1980 läßt sich als ein sympathisches Echo der leichteren Romane Hans Falladas aus den dreissiger Jahren lesen.
Vater und Mutter Krüger (Eltern des Verfassers?) schwärmen von Rudolf Schock und dieser wird zum alles beherrschenden Familienidol.
Das Interessanteste ist aber, daß der Roman wahrheitsgetreu die immense Popularität Schocks im vorigen Jahrhundert schildert.
Überdies werden die Fans mild mit ihrer "Schocksucht" konfrontiert.

<Charlotte Hofmann-Hege publiziert in den neunziger Jahren (ichselbst besitze ein Exemplar der 5. Auflage aus dem Jahre 2000) eine Art von Heimatroman unter dem Titel "Alle Tage ist kein Sonntag" (ISBN 3 89808 299 7). Der Untertitel lautet: "Das Geheimnis um Rudolf Schock und die Schlossmagd". Diese 'Schlossmagd' : Lina Brandt, eine grosse Verehrerin von Rudolf Schock, starb 1990 im Alter von 97 Jahren. Als eine der schönsten Lebenserinnerungen hegte sie den Besuch, den Rudolf Schock ihr am 9. November 1976 machte>
 
KATALOG zur AUSSTELLUNG 'RUDOLF SCHOCK & DIE ROELENS'



















Dieser Katalog, der von der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Kölner Universität (ISBN 3-931691-40-3) für eine Ausstellung im Jahre 2005 gelegentlich des 90. Geburtstages von Rudolf Schock veröffentlicht wurde, ist eine ungewöhnliche Hommage zu Rudolf Schock mit vielen Fotos und sehr informative Texte. Einige Rollenfotos werden für viele neu sein. Daneben gibt es 'Schnappschüsse' die von einem (vielleicht zu) treuen Fan gemacht worden sind. Sie legen während der Periode 1954 - 1964 Schock, seine Familie, Verwandten und Freunde in betont häuslichen Bildern fest.
Der Essay von Gerald Köhler erlebe ich als eine der angemessensten Beschreibungen von Leben, Stimme und Imago des Sängers.
Torsten Schmidt analysiert das Tun und Lassen der Schock-Fans ab 1953/1954, und wie Rudolf Schock damit umging.
Auch steht ein Curriculum Vitae des Künstlers im Buch, das ein ungläublich schweres und unter ständigem Hochdruck stehendes Sängerleben zutreffend zusammenfasst (siehe das allerletzte Foto im Buch!).

Rudolf Schock im Internet
Wir klicken Google und dann 'Rudolf Schock' an: Bald gut 100.000 Hits, bald über 400.000! Obschon: ein Jurist ist dabei, der auch Rudolf Schock heißt und allerhand vom Badezimmer-Schock. Man könnte die Badezimmer übrigens wohl mit dem Tenor verknüpfen, weil es sich ja in solchen Räumen gut singen läßt.

Beschränken wir uns wirklich auf den Sänger, dann gibt es natürlich Wikipedia-artige Artikel, und wimmelt es von Angeboten alter Schallplatten, die selbstverständlich alle "in perfektem Zustand und wie neu sind" und via Versandhäuser von CD-und MP3-Aufnahmen.
Weiter finden wir auf allerlei Musikseiten - neben Möglichkeiten, Aufnahmen mit Rudolf Schock herunterzuladen - viele, gut begründete und ein einziges Mal auch allzu schnelle Meinungen über den Tenor.
Interessant könnte es sein, bestimmte Kombinationen einzugeben, z.B. 'Rudolf Schock und Offenbach' oder 'Rudolf Schock und Mozart'. Dann gibt es oft auf einmal wieder andere Links.
Auch die Variante 'Rudolph Schock' könnte zu Überraschungen führen.

HIERUNTER 2 SITES AUS DEM INTERNET-ANGEBOT:

1) http://www.rudolfschock.nl
Eindrucksvoll ist die Rudolf Schock-site von Rob van Brink.
Diese Site will eine Ehrenerweisung an den berühmten Sänger sein und macht das auch wahr.
Rob van Brink publiziert Texte und Photos aus u.a. privaten Archiven, ausführliche Auflistungen von dem, was von Schock auf Schallplatte, MC und CD gebannt wurde, eine detaillierte Inventarisierung von Schocks Leben & Arbeit, massenhaft Konzertberichte von Fans, Reaktionen von Gesangkollegen, Interviews, Aufsätze, Kritiken und Hinweise auf andere Sites.
Dies alles ist in übersichtlicher Weise gruppiert. Besucher - sie kommen aus allen Herren Ländern! - können die Texte nach eigenem Geschmack noch einmal gruppieren, wodurch eine grosse und reichhaltige Menge an verschiedenen Einsichten in bezug auf den Sänger entsteht.

Bemerkenswert ist, daß es sich um eine n i e d e r l ä n d i s c h e Site handelt,
und nicht um eine deutsche oder deutschsprachige handelt (viele Texte auf der Site sind übrigens wohl in deutscher Sprache).
Und bevor wir, Niederländer, nun rufen: ein Prophet wird in eigenem land nicht geehrt, mache ich darauf aufmerksam, dass dem gegenüber folgendes steht: die Niederlande kennen keine Rudolf-Schock-Strasse wie in Duisburg, der Stadt wo Rudolf Schock geboren wurde, keinen Rudolf-Schock-Platz wie in Düren, der Stadt wo Rudolf Schock wohnte und starb, und keinen Rudolf-Schock-(Wander)Weg wie im österreichischen Tirol.

2) 'YOUTUBE' mit u.a. zahlreichen KUNSTLIEDERN!

"Schockverehrer" und andere Musikliebhaber luden seit 2007 viele Schock-Aufnahmen auf 'YouTube' hoch. Es handelt sich dabei u.a. nicht nur um Gesamtausführungen von Opern und Operetten, sondern auch um vollständige Kinostreifen.

Aber außerordentlich erfreulich ist, daß Musikfreunde sich heute ENDLICH auch einen großen Teil von Schocks Kunstlieder-Repertoire anhören können! Von Franz Schubert bis Robert Schumann und von Richard Strauss bis Hugo Wolf!

Daneben ist es aufschlußreich, die positiven Kommentare der YouTube-Besucher zu lesen, die noch nie von Rudolf Schock gehört haben.

Die Internet-Adresse ist: http://www.youtube.com/, und Sie brauchen nur den Namen 'Rudolf Schock' als Suchauftrag einzutippen.

Krijn de Lege, 6.7.2007/19.3.2014

02.07.07

RUDOLF SCHOCK: TENOR & VERTOLKER (3)

Rudolf Schock: tenor en vertolker (3)

Concert-tv-optreden 1965 Jocelyn (Godard) en Tosca (Puccini):



















In de loop van de jaren 60 ontstond onder muziekcritici de gewoonte de toen al ruim 30 jaar actieve Rudolf Schock met de in 1966 tragisch omgekomen (ook Duitse) tenor Fritz Wunderlich te vergelijken.
Hoewel dit de laatste jaren minder gebeurt, lijkt het mij toch raadzaam te beargumenteren, dat een vergelijking tussen de twee zangers mank gaat.

RUDOLF SCHOCK en FRITZ WUNDERLICH
Feit is, dat voor een groot muziekpubliek vandaag de dag Fritz Wunderlich een onomstreden zangerslegende is en misschien zelfs de allerbelangrijkste tenor van na de 2e wereldoorlog. Begin jaren zestig wordt Wunderlich bekend bij een breder publiek door zijn medewerking aan tv-operettes van regisseur Kurt Wilhelm. Acteurs spelen de rollen en de zangers komen niet in beeld, maar Fritz Wunderlich valt op door zijn buitengewoon mooie stem.
EMI (Electrola) produceert oktober 1959 op LP een uitgebreide selectie uit de operette "Der Bettelstudent" met de 44-jarige Schock en de 29-jarige Wunderlich in de hoofdrollen. Een jaar later zijn ze op de plaat weer samen in fragmenten uit de Johann Strauss-operette "Eine Nacht in Venedig" en in 1961 zingen ze hoofdrollen in een complete opname van "Der fliegende Holländer" van Richard Wagner met Dietrich Fischer-Dieskau in de titelrol.
Na 1961 nemen Wunderlichs naam en faam een grote vlucht.

Maar dan - in 1966 - wordt de muziekwereld opgeschrikt door het ontstellende bericht: Fritz Wunderlich is (naar verluidt: door de val van een trap in het huis van de bas Gottlob Frick) dodelijk verongelukt. Op dat moment is het begrijpelijk, dat een legende ontstaat: Een jonge, prachtige zanger, die schitterde in allerlei opera's, in operettes furore had gemaakt en ook voor liederen van o.a. Schubert een uitzonderlijk talent demonstreerde, was veel te vroeg gestorven. Hoeveel schoonheid had deze stem niet nog kunnen schenken aan de muzikale wereld! En de fantasie deed de rest. Eigenlijk onttrok Wunderlich zich vanaf dit moment aan elke aardse kritiek.

Fritz Wunderlich was zonder enig voorbehoud een groot én veelzijdig zanger, die o.a. Mozart volmaakt zong. Bijv. zijn Bildnis-aria uit de "Die Zauberflöte" torent als een paleis in de hemel. Rudolf Schock benadert Mozart doorgaans heldischer en aardser. In bijv. "Don Giovanni" klinkt de grote aria van een nadrukkelijk mannelijke Don Ottavio ("Il mio tesoro") heftiger dan bij welke Mozarttenor ook. Het hemelse abstracte bewaart hij voor een aria als "Der Odem der Liebe" uit "Cosi fan tutte".

Maar wat valt er verder te vergelijken? En als men toch een poging wil doen, moet men dan niet uitgangsposities, achtergronden e.d. daarbij betrekken?

Fritz Wunderlich was nog net geen 36 jaar oud en vocaal in topvorm, toen hij stierf. De grammofoonplaat had hem ongeveer zeven jaar daarvoor ontdekt en de media waren in die jaren op volle kracht actief.

Rudolf Schock was augustus 1951 nog net geen 36 jaar oud. Ongeveer zeven jaar daarvoor was hij nog soldaat in de 2e wereldoorlog. Vocht hij bij Stalingrad en nam hij deel aan het Ardennenoffensief. Pas in 1947 (op 32-jarige leeftijd, wat tamelijk laat is om nog een grote zangerscarrière te beginnen) mocht hij bij een opkrabbelende platenindustie voorzingen. In 1950 en 1951 was hij als lyrisch tenor vocaal eveneens in topvorm, wat door het in de afgelopen 20 jaar voor het eerst uitgebrachte radio-opnamen van die tijd wordt gedocumenteerd.
In de loop van 1954 (Schock is al bijna veertig) komt het maken van nieuwe plaatopnamen pas echt op gang. En die activiteiten lopen dan dertig jaar door, tot in 1983.

Het vergelijken van de jeugdige Wunderlich in de jaren zestig met de middelbare Schock in die zelfde periode of zelfs later doet geen recht aan Schock en dan is het inderdaad nodig om met Gerald Köhler van de universiteit Keulen te zeggen: "Schock moet in bescherming genomen worden tegen te vlotte kritieken en een oppervlakkige classificatie".

1959 - 1969
In de loop van 1959 lijkt de stem van Rudolf Schock wat stroever te gaan klinken. Het hoogste register kost meer moeite. De Nederlandse opera-criticus Leo Riemens betitelt zijn zang in Tosca-fragmenten als "wagneriaans"  Maar de Duitse muziekcriticus Friedrich Herzfeld (zie verder in dit artikel) stelt vast, dat Rudolf Schock in een selectie uit de Franse opera "Wenn ich König wär" (1961) verrukkelijk zingt en droomt, dat hij voor de rol van de verliefde visser "als geschapen" is, maar ook, dat hij wel enige moeite heeft met de topnoten.
Vrij naar voornoemde Gerald Köhler: Schock reageert op een stemcrisis aan het begin van de jaren zestig als volgt: Hij bouwt zijn loopbaan aan de grote operatheaters tamelijk snel af en richt zich vanaf nu vooral ook op de kunst van het zogeheten 'lichte': van de operette (o.a. nauwe samenwerking met de componist Robert Stolz), van het volkslied, van het 'Unterhaltungslied' en het 'chanson'.

Rudolf Schock "wisselt eenvoudigweg van troon" (Klaus Geitel). Hij neemt  afstand van het grote operapubliek, maar zingt nog wel operarollen in kleinere theaters. In de concertzalen treedt hij onafgebroken op met liederen, opera- en operettearia's. Köhler: "Hij trekt zich terug op  z ij n  publiek. In de opnamestudio plaatst hij (Als het ware weer van voren af aan - KdL) de microfoon tussen tussen zichzelf en zijn luisterpubliek.......De microfoon als een fijngevoelig oor, waardoor zijn mezza-voce en de kleine, fijne klank- en tekstnuances bijzonder goed tot hun recht komen". De televisie stelt de  populaire zanger bovendien graag in de gelegenheid zijn loopbaan van het witte doek op het beeldscherm in de huiskamers van een miljoenenpubliek voort te zetten.
A
l met al spreidt hij in de jaren zestig een welhaast nog grotere veelzijdigheid ten toon. In nauw overleg met zijn vaste platenproducent door de jaren heen (Fritz Ganss) zingt hij op het nieuwe klassiele muziek-label 'Eurodisc' vrijwel het gehele (min of meer gangbare) operette-repertoire (ten dele) opnieuw in. Anders dan bij EMI worden nu ook complete operettes vastgelegd (o.a. van Johann Strauss en Franz Lehár). Daarnaast zijn veel platen bijna muzikale samenvattingen van operettes, die tot dat moment nog nooit zo volledig uitgegeven werden (bijv."Der Vetter aus Dingsda", "Polenblut", "Schwarzwaldmädl", "Zigeunerliebe", "Die Zirkusprinzessin"). Dirigenten zijn Robert Stolz en de in het operettegenre ervaren Werner Schmidt-Boelcke. Partners: Erika Köth, Margit Schramm, Renate Holm, Hilde Güden, Wilma Lipp, Eberhard Wächter, Benno Kusche, Fritz Ollendorff e.v.a. De grote opera-selecties van EMI worden uitgebreid met nieuwe uitgaven in luxe-bezetting ( "Faust", "Der Wildschütz", "Undine", "La Forza del Destino", "Die verkaufte Braut" enz.). Ook verschijnen er nieuwe complete opera's: "Tiefland", "Cavalleria Rusticana", "L'elisir d'amore" en (voor de 2e keer) "Der Freischütz".
Voorts zet Rudolf Schock het sinds de 2e wereldoorlog tamelijk verwaarloosde volkslied weer op de kaart, in zijn geval dus op de plaat. Daarbij gaat het al snel om zo'n tien albums. Op zes elpees zingt Schock ook veelal nog niet door hem opgenomen liederen van Schubert, Schumann, Brahms, Loewe, Strauss (Richard) en Dvorák.

In al deze muziekgenres profiteert hij van zijn rijping als kunstenaar en mens. In het hoogste stemregister moet hij weliswaar af en toe forceren, maar het hogere middenregister (in zijn biografie merkt Schock op, dat dit register altijd al het allermooist werd gevonden) is nog altijd van overrompelende schoonheid. Eveneens onaangetast blijven charme, charisma, flair, muzikaliteit, overtuigingskracht, superieure tekstbehandeling en boven alles de natuurlijke eenvoud van zijn voordracht. Deze combinatie van eigenschappen is het, die Thomas Voigt zich recent doet afvragen: "Hoeveel zangers zijn er geweest, die hun kwaliteiten, die met de jaren minder werden, zo goed wisten te compenseren als Rudolf Schock in de jaren zestig?"

De indruk ontstaat, dat zijn stem lager wordt. Het baritonale was er al geruime tijd. In de muziekpers word hier en daar de mogelijkheid geopperd, dat Rudolf Schock eigenlijk een hoge bariton zou zijn. Harold Byrnes (een Amerikaanse vriend van Rudolf Schock in de Berlijnse jaren direct na de oorlog) vertelt kort voor zijn dood (1998), dat Schock in het midden van de jaren zestig aanbiedingen zou hebben gekregen grote baritonpartijen in belangrijke operatheaters te zingen. Schock zou echter met beslistheid (om m.i. begrijpelijke redenen) hebben geweigerd.

Maart 1967 beleef ik hem na 10 jaar weer in Rotterdam. Dit keer niet tussen de papegaaien en de slangen van Diergaarde Blijdorp, maar in het op dat moment nieuwe concertgebouw in het centrum van de stad (De Doelen). Kort daarna hoor en zie ik hem met hetzelfde programma op tv vanuit het Concertgebouw
in Amsterdam. Robert Stolz dirigeert. Margit Schramm en Rudolf Schock zingen. Het programma bestaat uit operette (Leo Riemens roept enthousiast uit: "Eindelijk kunnen we de man eens ZIEN zingen!"). Aan de hand van een paar citaten uit drie kranten van destijds valt op te maken hoe die "Abende in Wien" ontvangen werden:

"Grandioos Weens festijd met 's werelds grootste operette-sterren.....zo overtuigend, dat zelfs de meest nuchtere muziekliefhebber zijn wellicht in theorie aanwezige bezwaren tegen sentimentaliteiten vergat.....laaiend enthousiasme en ovaties, zoals die zelden in een concertzaal voorkomen....het meeste succes oogste Rudolf Schock met "Dein ist mein ganzes Herz", dat gebisseerd werd en de tweede keer nog gevoeliger klonk...deze zanger weet inderdaad alle mogelijkheden van zijn stem uit te buiten".

"Tot de laatste plaats bezette grote zaal......langdurige ovatie...welverdiende hulde aan de 86-jarige Robert Stolz, de laatste nog in leven zijnde grootmeester van de Weense operette....Margit Schramm kan alle finesses van deze muziek etaleren.... wat zijn dit eigenlijk muzikale juweeltjes!.....Schramm warme, volle sopraan, acteertalent, aangename verschijning....nog groter was het succes van Rudolf Schock, die metterdaad de opvolger van Richard Tauber is..... tussen zijn vertolking van "O, Mädchen, mein Mädchen" en die van Tauber hoort men vrijwel geen verschil, zij het dat Schock het eigenlijk sympathieker verklankt, omdat hij wars is van de zelfingenomenheid die bij de man, voor wie Lehár dit lied schreef, wel eens wat irriterend kon zijn".

"De ovaties waren niet van de lucht...jeugdige gloed van Stolz...aan de tempi werd nooit door de meester getrokken....het eerlijke sentiment pur sang....ovaties golden evenzeer het optreden van Rudolf Schock, die zich met zijn soepele, glanzende tenorstem enkele falseteffecten veroorloofde, die karakteristiek zijn voor deze muziek...de zangstijl en voordracht van Margit Schramm zijn hiervoor zo mogelijk nog meer geëigend, al prefereren wij uit artistieke overwegingen het zingen en de expressiviteit van de beroemde tenor".

Persoonlijk was ik even diep onder de indruk van deze avonden in Rotterdam en Amsterdam. Schock zong inderdaad de sterren van de hemel. En "O, Mädchen. mein Mädchen" heb ik van Schock nooit mooier gehoord dan op die avonden, zelfs niet op de plaat.

1969 - 1986
In 1969 overleeft Rudolf Schock een hartaanval. Dat jaar is hij vanzelfsprekend niet in staat naar Nederland te komen, waar hij sinds maart 1967 dan al weer tweemaal tijdens "Abend in Wien"-concerten heeft gezongen (september 1967 en 1968). In het begin van de jaren zeventig hervat hij zijn medewerking aan deze concerten (onder dirigenten als Willi Boskovsky en componist Nico Dostal), die dan jaarlijks worden voortgezet tot en met september 1985.

Rudolf Schock zingt in 1970 voor de grammofoonplaat Schubert's "Winterreise" . Op een ander album staan "Unterhaltungslieder", die door verschillende componisten speciaal voor hem gecomponeerd zijn. De grote operetteopnamen-serie is nu vrijwel afgesloten. Het accent komt nu op volksliederen en 'chansons' te liggen. De mogelijkheden van de stem nemen af, maar Schock blijft "compenseren" (Voigt) en imponeren (o.a. aan de Weense Volksoper in "Der Evangelimann" ). Een selectie uit "Das Dreimäderlhaus"
(1974) geeft Schock alle gelegenheid heel klein en fijn de vele mogelijkheden van de opnamemicrofoon én de muziek van Schubert te benutten. In dat zelfde jaar hoor ik hem in de Rotterdamse Schouwburg live in deze Schubert-operette. Als Schock direct al in het begin "Leise flehen meine Lieder" zingt, besef je ineens wat verstilling is. Je kunt een speld horen vallen, het lijkt alsof alle toeschouwers de adem inhouden en zijn stem brandt je hart in. Later is er nog zo'n moment als de zanger zich aan de "holde Kunst" wijdt oftewel het lied "An die Musik" zingt. Tijdens de "Abend in Wien"-concerten valt het mij telkens weer op, dat Rudolf Schock vooral na de pauze eventuele vooroordelen wegzingt. Ik herinner mij nog in 1984 een indrukwekkend expressief "Komm Zigany" en ik hoor nog het buiten zinnen geraakte publiek. September 1985 (Schock is 70 jaar) lukt hem het "Wolgalied" zo goed, dat hij het van de zaal (en dat gaat dan 'in pianissimo') moet bisseren.

Een glans van muzikale grootheid blijft als een prachtige operamantel tot en met zijn laatste concert (9 november 1986 bij Düren) om hem heen hangen. Drie dagen later krijgt hij opnieuw een hartaanval. De tenor Rudolf Schock overlijdt op de avond van 12 november 1986.

Literatuur over Rudolf Schock
Natuurlijk verschijnt de naam van Rudolf Schock veelvuldig op internet en in allerlei naslagwerken, die op de een of andere manier over opera, operette en muziek in het algemeen gaan.

Daarnaast zijn er vanzelfsprekend de vele teksten in 'booklets' bij CDs en vooral de laatste jaren geven die teksten meer inzicht in het kunstenaarsschap van de tenor.
Bijvoorbeeld die van Thomas Voigt bij een compilatie van EMI/Warner-operetteopnamen ('Rudolf Schock - Champagner-Operetten') en operafragmenten uit Adam's 'Wenn ich König wär' (ook EMI/Warner).
Voigt, oud-hoofdredacteur van het muziektijdschrift 'Fonoforum', slaagt erin ver boven het gewone PR-verhaaltje uit te stijgen en met voldoende objectiviteit Schock's zangerscapaciteiten recht te doen.
Rico Leitner (bij het prachtige CD-portret 'Der grosse lyrische Tenor' op het label RELIEF onder bestelnummer CR 3001) bestrijdt met argumenten het feit, dat Rudolf Schock nogal eens volkomen onjuist wordt beoordeeld.

RUDOLF SCHOCK's (grote) BIOGRAFIE en DISCOGRAFIE
























Centraal staan Schocks herinneringen, die onder de titel "Ach, ich hab' in meinem Herzen..." (ISBN 3-7766-1363-7), opgetekend door Rolf Ulrici, in 1985 verschenen. De biografie was in het Duitse taalgebied van de jaren 80 een beststeller. Het boek werd dan ook meerdere malen herdrukt. De bijlage achterin is muziekhistorisch van nog meer betekenis. Daarin wordt 90 bladzijden lang een uitvoerig overzicht gegeven van (bijna) alles, wat Schock op toneel, concertpodia, in de media en bovenal op geluidsdrager heeft gepresteerd. In de latere pocketversie van de biografie ontbreekt die bijlage helaas.

RUDOLF SCHOCK's (kleine) BIOGRAFIE




















In 1962 is er onder de niet onverwachte titel "Rudolf Schock" een beknopte biografie verschenen, geschreven door de toentertijd bekende muziekcriticus Friedrich Herzfeld. Er stonden mooie zwart-wit foto's in en een summiere Electrola-discografie.

Familieroman 'UNSER LEBEN FÜR SCHOCK'























Mei 1986 (Zou Schock dit boek nog gelezen hebben?) ziet een "heiterer Familienroman" van Ralf Krüger het levenslicht met als titel: "Unser Leben für Schock" (780-ISBN 3 499 15750 0). Dt boek over een Berlijns gezin gedurende de periode 1945 - 1980 laat zich lezen als een sympathieke echo van de meer lichtvoetige romans van Hans Fallada uit de jaren 30. Vader en moeder Krüger (ouders van de schrijver?) dwepen met Rudolf Schock en deze wordt tot alles beheersend familieidool.
Het interessantst is echter, dat de roman een waarheidsgetrouwe beschrijving biedt van de immense populariteit van Rudolf Schock in de vorige eeuw. Bovendien worden de fans mild geconfronteerd met hun "Schockverslaving"!

(Charlotte Hofmann-Hege publiceert in de jaren 90 (ik heb een exemplaar van de 5e oplage uit 2000) een soort streekroman onder de titel "Alle Tage ist kein Sonntag" (ISBN 3 89808 299 7). De ondertitel luidt: "Das Geheimnis um Rudolf Schock und die Schlossmagd". Deze 'Schlossmagd' : Lina Brandt, een groot bewonderaarster van Schock, overleed in 1990 op 97-jarige leeftijd. Als een van de mooiste herinneringen van haar leven koestert zij het bezoek, dat Rudolf Schock in nov. 1976 aan haar bracht.

CATALOGUS bij de tentoonstelling 'RUDOLF SCHOCK & DIE ROELENS' 



















Deze catalogus, uitgegeven door de 'Theaterwissenschaftliche Sammlung' van de Keulse universiteit (ISBN 3-931691-40-3) bij een tentoonstelling t.g.v. de negentigste geboortedag van Rudolf Schock, is een ongewoon eerbetoon aan Rudolf Schock met veel foto's en zeer informatieve tekstbijdragen. Een aantal rollenfoto's zullen voor velen nieuw zijn. Daarnaast zijn er 'snapshots' van een (mogelijk te) trouwe fan, die gedurende de periode 1954 - 1964 Schock, zijn gezin, familie en vriendenkring in huiselijke beelden vastlegd heeft.
Het essay van Gerald Köhler vind ik één van de passendste beschrijvingen van leven, stem en imago van Rudolf Schock.
Torsten Schmidt analyseert handel en wandel van de Schock-fans vanaf 1953/54 en hoe de zanger daarmee omging.
Ook staat er van Rudolf Schock een levensloop in, die beknopt een ongelooflijk druk bezet en zwaar zangersleven voortreffelijk samenvat (let op de allerlaatste foto achterin!)

Rudolf Schock op internet

We klikken Google aan en dan Rudolf Schock: Nu eens ruim 100.000 hits, dan weer ruim 400.000! Hoewel: daar is een jurist bij, die ook Rudolf Schock heet en er is van alles van de badkamer-Schock. Die badkamers zijn overigens wel met de tenor in verband te brengen. Immers: er wordt in zulke vertrekken heel wat afgezongen.
Beperken wij ons echt tot de zanger, dan zijn er natuurlijk Wikipedia-achtige artikelen en ontelbare aanbiedingen van oude grammofoonplaten, die natuurlijk allemaal "in perfecte staat en als nieuw zijn" en via postorderbedrijven van CDs en Mp3-opnamen. Verder vinden we op allerhand muzieksites - naast talrijke mogelijkheden Schock-opnamen te downloaden - vele goed gefundeerde en een enkele keer ook al te snelle meningen over de tenor. Interessant kan het zijn via Google de naam 'Rudolf Schock' aan de naam van een componist of zangcollega te koppelen. Dan zijn er opeens weer andere links. Ook de variant 'Rudolph Schock' kan tot ontdekkingen leiden.


HIERONDER 2 SITES UIT HET INTERNET-AANBOD:

1) http://www.rudolfschock.nl

Indrukwekkend is de Rudolf Schock-site van Rob van Brink.
Deze site wil een eerbetoon zijn aan de beroemde zanger en maakt dat ook waar.
Rob van Brink publiceert teksten en foto's o.a. uit privé-archieven, uitvoerige overzichten overzichten van wat de zanger op geluidsdrager heeft vastgelegd, een gedetailleerde inventarisatie van Schocks leven & werk en massa's reacties van zangpartners, interviews, artikelen, kritieken, concertverslagen van fans en relevante verwijzingen naar andere sites.
Dit alles is op overzichtelijke wijze gegroepeerd. Belangstellenden - ze komen uit de gehele wereld! - kunnen hier van alles van hun gading vinden en op eigen wijze hergroeperen , waardoor een grote en rijke verscheidenheid aan inzichten met betrekking tot de zanger ontstaat.

Opmerkelijk is, dat het om een N e d e r l a n d s e site gaat en niet om een Duitse of Duitstalige (veel teksten op de site zijn overigens Duits).
En voor we nu roepen: een profeet wordt in eigen land niet geëerd, maak ik erop attent, dat daar tegenover staat, dat Nederland geen Rudolf Schockstraat kent, zoals Duisburg, de stad waar Rudolf Schock geboren is, geen Rudolf Schockplein, zoals Düren, waar Schock woonde en stierf en geen Rudolf Schock (wandel)pad, zoals het Oostenrijkse Tirol.

2) 'YouTube' met o.a. vele 'KUNSTLIEDER'!

"Schockvereerders" en muziekliefhebbers in het algemeen plaatsten sinds de herfst van 2007 vele opnamen van Rudolf Schock op 'YouTube'. Het gaat daarbij o.a. om integrale opera's en operettes, maar ook om complete bioscoopfilms.

Maar bijzonder verheugend is, dat daar nu EINDELIJK ook een groot gedeelte van Schock's 'Kunstlieder'-repertoire te beluisteren valt! Van Franz Schubert tot Robert Schumann en van Richard Strauss tot Hugo Wolf!
Het is zeer verhelderend, de positieve reacties van YouTube-bezoekers te lezen, die nog nooit van Rudolf Schock gehoord hebben.
Het internet-adres is: http://www.youtube.com/, en u/je hoeft alleen maar de naam 'Rudolf Schock' als zoekopdracht in te tikken.
 
Krijn de Lege, juli 2007/22.3.2014